Ayurveda für einen besseren Schlaf
15.03.2020 Tiefer und ausreichender Schlaf ist ein wichtiger Bestandteil für Ausgeglichenheit und Gesundheit. Doch in unserer modernen Welt leiden so manche an Ein- und Durchschlafstörungen. Die Gründe sind auf geistiger als auch auf körperlicher Ebene zu finden.
Bild:Schlafende Dame ©Andrey Popov, Shutterstock
Der Bedarf an Schlaf kann je nach Menschentyp variieren. Im Ayurveda unterscheidet man zwischen Vata, Pitta und Kapha- bedingten Schlafproblemen. Vata-dominierte Typen benötigen mehr Schlaf als alle anderen. In den meisten Fällen ist eine zu hohe Vata-Bioenergie die Ursache. Ein Übermaß an Vata können z.B. eine Überreizung der Sinne, Körperschmerzen, Grübeleien, Sorgen; Ängste und unregelmäßiger Schlafrhythmus, unausgewogene Ernährung in diesem Zusammenhang darstellen. Oftmals zeigt sich dies in unkontrollierten Gedanken vor dem Einschlafen, Herzklopfen und Beklemmung in der Brust. Eine Pitta-Schlafstörung äußert sich in Form von Durchschlafstörungen (zumeist zwischen zwei und vier Uhr morgens) kombiniert mit Schweißausbrüchen. Bei zu viel an Kapha belastet die Schwere den Stoffwechsel, sodass der Organismus nicht zur Ruhe findet.
Physiologische Komponenten
Grundlegend geht es darum, das Nervensystem zu beruhigen. Neben ayurvedischen Kräutern ist die Feststellung des Vitamin D Spiegels insbesondere in den Wintermonaten von Wichtigkeit. Der Vitamin D – Mangel bedingt eine Resorptionsstörung von Kalzium, Magnesium und Phosphat im Darm. Die Folge eines Kalziummangels sind unter anderem Störungen des Nervensystems.
Insbesondere sollen abends Vata-beruhigende Mahlzeiten wie Milchbrei, gedünstetes Gemüse, warme nahrhafte Suppen oder Reisgerichte eingenommen werden. Es ist daher wichtig, mittags die Hauptmahlzeit zu sich zu nehmen, damit abends ein leichtes, aber wohlschmeckendes Essen ausreicht. Nach 14.00 Uhr sollten Stimulanzien wie Kaffee, schwarzer Tee, grüner Tee, Coca-Cola oder stimulierende alkoholische Getränke nicht in größeren Mengen eingenommen werden.
Mentale Aspekte
Letztlich hat dieses Thema immer auch mit unbewussten Konflikten zu tun. Es stellt sich daher die Frage: Was will mir dieses Symptom verkünden? Hier sind meditative Praktiken zur Arbeit mit Seelenbildern oft ein wichtiger Schlüssel für eine Lebensveränderung. Eine gewisse Gelassenheit in Form von Affirmationen wie z.B.
„ Ich erhole mich in jedem Fall auch im entspannten Wachzustand“. Ärger und Fixierung auf Symptome können diese auch noch verstärken, daher sollte man die Störung manchmal ignorieren. Eine Visualisierung von beruhigenden Landschaftsbildern, von Geborgenheit, Weite, Offenheit mit blauen, grünen Farben hilft, sich nicht zu sehr in Gedankenmustern zu verstricken.
Ayurvedische Kräuter
Häufig werden Heilpflanzen, die eine geistig beruhigende und klärende Wirkung haben, eingesetzt. Untenstehend finden Sie drei Beispiele:
Nadennähre: Ein aufrechtes, mehrjähriges Kraut, 10-60 cm groß, auf einer Höhe von 3000 bis 5000 m im subalpinen Himalaya Gebiet vorkommend. Wirkt außerdem auch bei nervösen Kopfschmerzen und Herzkreislaufstörungen.
Winterkirsche: Eine mehrjährige buschige Pflanze mit glockenförmigen Blüten, aus welchen kleine, kirschenartige rote Früchte entstehen. Verwendet werden hauptsächlich die Wurzeln. Angewandt auch bei Schwindel und als Aphrodisiakum.
Baldrian: Baldrian ist eine mehrjährige, krautige Pflanze. Der medizinisch verwendete Baldrian (Valeriana officinalis) hat weiße bis rosafarbene, doldenartige Blütenstände und gefiederte Blätter. Auch effektiv bei muskulären Verspannungen, Migräne, etc.
Ayurveda-Anwendungen
Effektiv erweisen sich sämtliche beruhigende Ayurveda-Behandlungen mit indizierten therapeutischen Ölen mit Fokus auf Kopf, Bauch und klassische Stresszonen wie z.B. Schulter- und Nackenbereich.
Bild: Winterkirsche © Vineel sumanth, Shutterstock |
Zusammenfassend lässt sich somit feststellen, dass ein gesünderer Schlaf durch einen adäquat angepassten Lebensstil, bewusste Umprogrammierungen als auch durch erfolgreiche passive Anwendungen erreicht werden kann.
Bild: Baldrian, © Martien van Gaalen, Shutterstock
Autor: Mag. David Batra