Ayurveda & Stressmanagement

Bericht online lesen: https://www.spacamp.net/2013/02/ayurveda-und-stressmanagement

Ayurveda und Stressmanagement

Geschrieben von David Batra | Ein Kommentar |Fachartikel, Spa Trends, Wellness & Visionen

In der Minimierung von Stress haben sich fernöstliche Denkansätze aufgrund des erhöhten Bedarfs heutzutage im modernen Westen stark integriert. Die wahrscheinlich älteste Gesundheitslehre des Ayurveda weist eine hohe Erfolgsrate im stabilen Umgang mit diesbezüglichen Situationen und stressbedingten Problematiken auf.

Bogen (c) Foto: David Batra

Zunächst ist eine ursächliche Klärung wichtig, das bedeutet im Ayurveda, eine Einordnung in Vata (Luft/Raum) oder Pitta (Feuer) Disharmonien. Näheres zu den Grundlagen unter www.batra.at. Typische Vata-Stresssymptome sind beispielsweise unbegründete Angst, Angst vor Zeitmangel, Ruhelosigkeit, Gefühl der Hilflosigkeit, Beklemmung in der Brust, Zukunftsangst, Tinnitus. Pitta dominierte Stresspersönlichkeiten neigen eher zur Verärgerung mit oder ohne Grund, Wut, leichte Reizbarkeit, Sodbrennen, Migräne, Bluthochdruck, Durchfall oder Hautausschlägen.

Psychologische Aspekte

Stress, der durch Angst bzw. Unsicherheit, bestimmten Anforderungen nicht gerecht werden zu können (Vata) entsteht bedarf in erster Linie einer Stärkung des innerlichen „Urvertrauens“. Neben einer bewussten Verhaltensänderung in Alltagssituationen ist auch die Manifestation einer neuen innerlichen Kernüberzeugung notwendig. Einige Studien an Personen belegen, dass Probanden mit der regelmäßigen Anwendung meditativer Praktiken großteils weniger Angstsymptome aufweisen, da es ihnen oft leichter fällt auf unbewusste Kräfte einfach zu vertrauen.

Bei Symptomen aufgrund starker Wettbewerbsorientierung und bei cholerischen Wutausbrüchen (Pitta) bedarf es einer Stabilisierung der Emotionen bzw. des geistigen Loslassens. Der Faktor Sport bzw. körperliche Bewegung im Sinne eines Abreagierens ist hier wichtig. Eine Verantwortungsübergabe von Tätigkeiten an Berufskollegen, Familienangehörige – also mehr delegieren kann auch sehr zielführend sein, was für ehrgeizigen Typen oft nicht so einfach ist. Spaziergänge in der Natur mit einer bewussten Wahrnehmung der Umgebung sind hier zumeist sehr hilfreich.

Lauf (c) Foto: David Batra

Um weitere psychische Stressfaktoren zu vermeiden, ist ein sehr moderater Konsum von Fernseher, Computer, Radio anzuraten. Eine offene Gesprächskultur in Beruf, Familie und Partnerschaft kann latente innere Konflikte auflösen.

Körperliche Maßnahmen

Körperlich sind bei Vata-Stresssymptome zur Beruhigung des Nervensystems Entspannungstechniken mit akustischer Anleitung und ernährungsmäßig nahrhafte, beruhigende Nahrungsmittel wie Reis, Getreide, Mais, Milch, Honig empfehlenswert. Geeignete Ayurveda-Anwendungen sind sämtliche Kopfanwendungen wie Kopf- u. Gesichtsmassagen, Ölstirnguss, Ayurveda-Ölganzkörpermassage, und der Ganzkörperölguss mit potenzierten (mehrfach aufgekochten und eingedickten) Ayurveda-Ölen auf Sesamölbasis.

Stirnguss (c) Foto: David Batra

Ein Hausmittel zur Beruhigung am Abend ist die Mandelmilch:

  • 1 Tasse Mandelmilch zur Beruhigung vor der Abendruhe trinken. Hierzu 1 Tasse Milch mit 1 TL Mandelpulver/-mus/, 1-2 Msp. Muskatnusspulver, 3 Kardamomkapseln und1/2 TL Palmzucker kochen.

Bei Pitta-Symptomen ist eine Stabilisierung der emotionalen Befindlichkeit und dadurch des Hormonsystems wichtig, das bedeutet ein Abbau des stressbedingt zu vielen Hormons Colesterol im Blut. Als Entspannungsmethode eignen sich Visualisierungstechniken und ernährungsmäßig sind süße, bittere, Nahrungsmittel wie Kardamom, Reis, Artischocken, Auberginen, Wurzelgemüse (Karotten, Sellerie. etc..), Joghurt vorzuziehen. Die Kopfmassage sollte hier eher mit Ölen auf Mandel bzw. Kokosölbasis erfolgen. Für die körperlichen Behandlungsmethoden sind Ganzkörpermassagen mit kühlenden Bestandteilen, eine spezifische Fußmassage mit reinem Butterfett (Ghee) geeignet.

Kopfmassage (c) Foto: David Batra

Ein Hausmittel ist die Sandelholzpaste:

  • Sandelholzpulver mit Aloe-Vera Gel zu einer Paste verrühren und auf Stirn und Schläfen auftragen. Ideal auch gegen pochenden Kopfschmerz.
  • Ein Korianderwasser kühlt außerdem die Hitze und weist eine beruhigende muskelrelaxierende Wirkung auf. Dazu einfach einen Teelöffel frisch gemahlenen Koriander in einer Tasse Wasser heiß überbrühen und zwei bis drei Tassen über den Tag verteilt trinken.

Malz-und Hopfengetränke können Pitta-Symptome lindern, wobei Bier aufgrund des Alkoholanteils nicht zur Verdrängung von Stress eingesetzt werden sollte. Grundsätzlich wird Alkohol auch als Medizin im Ayurveda verabreicht und der Genusskonsum in Maßen ist tolerierbar, jedoch sollte kein Gewohnheitsverhalten in der Anwendung gegen Stresssymptome daraus resultieren.

Insgesamt lassen sich drei Säulen definieren:

  • Bewegung (Aerobe Ausdauer, Beweglichkeit, Kraft, Koordinationsfähigkeit)
  • Entspannungstechniken & mentale Einstellung (Progressive Muskelentspannung, Tiefenentspannung, Meditation, Visualisierung)
  • Ernährung & Ölanwendung (Nahrung, orale Heilkräutereinnahme  u. über die Haut durch Öl)

Mit der richtigen geistigen Einstellung kann man mit potentiellen Stresssituationen besser umgehen und sie sogar in lehrreiche und freudige Erfahrungen umwandeln.

Ayurveda Infos: www.batra.at

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