Covid-20 Vorbeugung und komplementäre Behandlung
Geschrieben von David Batra
04.09. 2020 Für viele stellt sich im Rahmen der Pandemie die Frage, was man außer Ansteckungsvermeidung beitragen kann. Was wurde also naturheilkundlich diesbezüglich erforscht?
Erforschte Kräuter
Natürlich mindert eine gute Immunabwehr die Wahrscheinlichkeit einer Entstehung organischer Schäden. In diesem Zusammenhang möchte ich auf einen von mir im März 2020 verfassten Blogartikel zur Immunsystemstärkung nach Ayurveda verweisen. https://www.ayurveda-authentisch.at/immunsystem/
Bildquelle: Winterkirsche © Vineel sumanth in Shutterstock
Winterkirsche (lat. Withania Somnifera)
Eine mehrjährige buschige Pflanze mit glockenförmigen Blüten, aus welchen kleine, kirschenartige rote Früchte entstehen. Verwendet werden hauptsächlich die Wurzeln. (siehe obiges Bild)
Neben der immunsystemstärkenden Wirkung wies die Pflanze in Experimenten eine angstlösende, antidepressive Wirkung auf. (vgl. Bhattacharya, Sairam, Ghosal 2000)
Gemäß einer anderen Studie scheinen Pflanzenbestandteile effektiv in der Blockierung und Schwächung eines hauptsächlichen SARS/Covid Enzyms spaltenden Proteins zu sein. (vgl. Ali, M. Ajmal, et al 2020)
Süßholzwurzel (lat. Glycyrrhiza glabra)
Das Süßholz ist eine langlebige, bis zu zwei Meter hoch wachsende Staude.
Vielen Menschen durch die Lakritze bekannt, weist diese Pflanze auch eine hohe anti-virale Wirkung auf und findet im Ayurveda seit Jahrtausenden vor allem bei Heiserkeit, Husten, Bronchitis und Verschleimungen Anwendung. Bereits während der SARS-Epidemie im Jahr 2003 fand die Universität Frankfurt heraus, dass der Hauptbestandteil Glycyrrhizin seinerzeit den SARS-Vireneintritt in die Zellen blockierte. (vgl. Cinatl/Morgenstern/Bauer 2003).
Eine diesjährige Studie der Stanford University & University of Hong Kong sagt aus, dass Glycyrrhizin im Stande ist auf den ACE 2 Rezeptor(Angiotensin Converting Enzym ) ein zu wirken und somit Lungen- bzw. Organschäden leichter vermieden werden können. (vgl. Dr Hansen/Or Mr. Qiaohui Du 2020) Laut Dr. Josef Penninger (University of British Columbia, Vancouver) nutzt der SARS-CoV-19 den ACE-2-Rezeptor für seine „Einschleusung“ in den Körper. Diesbezüglich stellte er eine Hypothese auf, dass blutdrucksenkende schulmedizinische sogenannte ACE-Hemmer (z.B. Captopril, Lisinopril) schwere Covid-19 Verläufe begünstigen können, obgleich ein Substanzwechsel nicht empfohlen wird. (vgl. Penninger 2020)
Ein weiterer Süßholzbestandteil ist Liquiritin. Gemäß einem Artikel einer chinesischen Studie aus Peking konnte Liquiritin die rapide Vermehrung der Coronaviren im Körper stoppen. (vgl. Kinling Lo 2020)
Mögliche unerwünschte Wirkungen: Im Übermaß genossen hat Süßholz starke mineralokortikoide Wirkungen, die zu Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Ödemen führen können. (vgl. Meyer 2000) Mineralokortikoide regulieren hauptsächlich die Natrium- und Kaliumresorption, wodurch eventuell zu viel Flüssigkeit im Blutkreislauf entstehen kann.
Vitamin D als Indikator
Vitamin D gilt als wichtiges Hormon, welches in der Haut durch Sonnenlicht gebildet wird. Aber heute bewegen wir uns sehr viel Indoor (Fitnessstudios) und verwenden Vitamin-D blockierende Sonnencremen.
Laut einer Studie von Prof. Biesalski der Universität Hohenheim kann ein Vitamin-D Mangel im Falle einer Covid-19 Erkrankung als Indikator für ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf gelten. Vitamin D reguliere im Körper das Immunsystem und das sogenannte Renin-Angiotensin-System (RAS), dass vor allem für die Regulierung des Blutdrucks verantwortlich ist. Das Coronavirus befalle eine wichtige Schaltstelle dieser Regelkreise. Bei einem Vitamin D Mangel können gravierende Veränderungen in den Lungenbläschen entstehen, die zum sogenannten Atemnotsyndrom führen könnten.
Er empfiehlt im Falle einer Infektion den Vitamin-D Status zu überprüfen. Gleichzeitig betont er aber, dass Vitamin-D kein Medikament ist um Covid-19 zu heilen. Man könne jedoch positiv auf den Krankheitsverlauf einwirken, indem man dem Organismus ermöglicht, die Balance zwischen pro- und antientzündlichen Prozessen wieder herzustellen. (vgl. Dr. Biesalski 2020)
Dr Erich Putz ein bekannter Vitamin-D Forscher aus Salzburg meint dazu. „Ein ordentlicher Vitamin-D-Spiegel senkt die Anfälligkeit für Infektionserkrankungen und somit auch für CoVid 19. Hingegen erhöhen Vorerkrankungen und zahlreiche Medikamente das Risiko, eine Infektionserkrankung zu bekommen.“ (Dr Putz 01. 09. 2020)
Trotz wissenschaftlich erwiesener positiver Wirkung auf Covid-19 Verläufe ersetzen Kräuter keine medizinische Therapie, insbesondere keine lebenserhaltenden Maßnahmen wie z.B. eine Beatmung. Dennoch berichten renommierte Ayurveda-Ärzte bei rechtzeitiger Behandlung an ihren infizierten Patienten mittels solcher Therapien von Symptommilderungen binnen weniger Tagen.
Bei näherem Interesse an der Vorbeugung bietet sich außerdem das Seminar „Mit Ayurveda Covid-19 vorbeugen“ bei uns an. https://www.ayurveda-authentisch.at/kurse-workshops/ayurveda-ernaehrung/
Quellenangaben
Internetquellen:
Cinatl J, Morgenstern B, Bauer G in The Lancet: Glycyrrhizin, an active component of liquorice roots, and replication of SARS-associated coronavirus. https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(03)13615-X/fulltext?fbclid=IwAR0EjI7MWLxz2MznOzo7XCUCrpRZYZedFulUmJL92wehJhdzyzJwXm9K5AE, abgerufen 30.08. 2020
Kinling Lo in South China Morning Post: Compound in licorice extract has potential to treat coronavirus, Chinese study finds.
https://www.scmp.com/news/china/society/article/3083003/compound-licorice-extract-has-potential-treat-coronavirus, abgerufen am 30.08. 2020
Dr Rüdiger Meyer in Deutsches Ärzteblatt: Pseudohyperaldosteronismus Lakritzverzehr mit Folgen, https://www.aerzteblatt.de/archiv/21599/Pseudohyperaldosteronismus-Lakritzverzehr-mit-Folgen, abgerufen am 30.08. 2020
Prof. Dr. Hans-Konrad Biesalski in European Hospital: COVID-19: Vitamin D als Indikator für Sterblichkeitsrisiko?
https://healthcare-in-europe.com/de/news/covid-19-vitamin-d-als-indikator-fuer-sterblichkeitsrisiko.html, abgerufen am 1. 09. 2020
Dr Josef Penninger in Deutsches Ärzteblatt: COVID-19: Der Einfluss von Antihypertonika
https://www.aerzteblatt.de/archiv/213329/COVID-19-Der-Einfluss-von-Antihypertonika, abgerufen am 1. 09. 2020
Dr. Josef Penninger in Deutsche Apothekerzeitung SARS-CoV-2: Begünstigen ACE-Hemmer schwere Verläufe?
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/03/12/sars-cov-2-beguenstigen-ace-hemmer-schwere-verlaeufe/chapter:2?fbclid=IwAR2nLKpvZScuA3_WYBoWT3x8SRmlEWTgdyJYUsfRpi9ujbAzFN5uJdkYjlQ, abgerufen 02.09. 2020
Dr med Erich Putz, Emailkorrespondenz vom 1.09.2020, https://www.drerichputz.com/
Studien:
Dr. Hansen Chen, Department of Neurosurgery, School of Medicine, Stanford University & Or Mr. Qiaohuib Du, School of Chinese Medicine, The University of Hong Kong, Potential natural compounds for preventing 2019-nCoV infection, 30 January 2020
S K Bhattacharya, A Bhattacharya, K Sairam, S Ghosal, Anxiolytic-antidepressant activity of Withania somnifera glycowithanolides: an experimental study, Department of Pharmacology, Institute of Medical Sciences, Banaras Hindu University, Varanasi, December 2000
Ali, M. Ajmal, et al. „In Silico Elucidation of the Plausible Inhibitory Potential of Withaferin A of Withania Somnifera Medicinal Herb Against Breast Cancer Targeting Estrogen Receptor.“ Current Pharmaceutical Biotechnology 2020